Zwergrauhaarteckel von den Argoatjägern FCI, züchten aus Leidenschaft

Der Schnauzen- und der Nackengriff - Was bedeutet er?

Welpen sind kleine Nervensägen, die ihrer Mama und den anderen Erziehern der Meute, wie Tanten, der Grossmutter usw. einiges abverlangen.

Bei uns ist die Chef-Erzieherin Nanny Eve, welche auf unseren Bildern zupackt wie im Bild rechts bei French Kiss, die ihren Unmut darüber in die Welt schreit. Man bemerke den Kontrast zur ruhigen Haltung von Eve, die sehr konzentriert den einmonatigen Plagegeist packt.

Die erwachsenen Hunde haben meist sehr viel Geduld mit den Welpen innerhalb ihrer Meute, gehen die kurzen allerdings zu weit in Sachen hündischem Fehlverhalten - welches wir Menschen nur selten wahrnehmen - schreiten sie ein. Dabei nutzen sie ihre weit geöffnete Schnauze und drücken damit den aufmüpfigen Welpen auf den Boden. Die kleine Ava schafft das übrigens nicht, die Schnauze ist nicht gross genug und sie ist zu klein für die Zwergwelpen. Ihre Alternative: drauflegen. Es sieht witzig aus, funktioniert nicht immer aber sie hat ihre Meinung mitgeteilt. Auf dem Bild versucht sie gerade die 10 Wochen alte Praline herunterzudrücken.

Ich habe schon mehrfach bewusst die Hand zwischen einem Welpen und der Nanny “vergessen”, konnte mir dadurch ein gutes Bild des Gefühls machen: sie pinnt den renitenten Zwerg fest, jedoch ist dies völlig schmerzfrei und sobald er sich benimmt, lockert sie den“ Griff".


Ist ein Welpe sehr unruhig, kann es auch passieren, dass die Mama seine Schnauze in ihre nimmt und ihn so sanft festhält. Nie wird dabei gebissen, es geht immer sehr sanft zu, auch wenn die Bilder erschreckend lange Zähne zeigen. Die einzigen, die mal zubeissen, weil sie die Kontrolle noch erlernen müssen, sind die Welpen selbst. Ist der Welpe ausgewachsen, wie z.B. Praline, kann ich immer wieder beobachten, wie ihre Mutter - wenn sie von ihr provoziert wird - , anstatt die Schnauze in die ihre zu nehmen oder sie herunterzudrücken, an ihrer Schnauze und ihren Lefzen in kleinen schnellen Bewegungen knabbert, als eine milde Art Bestrafung, belämmerter Blick von der“Bestraften”inklusive. Es gibt davon eine Abwandlung, welche ein Zeichen der Zuneigung ist, wenn z.B. Praline an Nanny's oder Mama’s Lefze knabbert, die Körpersprachen sind dann anders. Auch der Nackengriff ist nur an den Welpen zu sehen (Fotos).


Generell wird bei der sozialgesunden Meute keine Brutalität entgegen der Welpen geäussert, auch nicht wenn diese wirklich schlechte Manieren zu Tage legen. Daher redet man auch von der Zeit des Welpenschutzes, welcher jedoch nur in der eigenen Meute besteht (siehe hier).

Wir können folgende Punkte festhalten:

Bild links: Mäuselchen beobachtet, wie ihre freche Tochter Folie Douce (Apfelsine) von der Nanny abgekanzelt wird.

Schnauzengriff als Disziplinarmassnahme bei der Hundeerziehung?

Immer sieht man wie Hunde durch Menschen mittels Schnauzen- oder Nackengriff in Hundeschulen diszipliniert werden sollen. Dabei wird die Schnauze von oben gegriffen und zugedrückt, sogar bis zum Aufjaulen der Hunde, die deutliche Schmerzen haben. Diese Brutalität, die Hunde dabei nie zufügen würden, beweisst nur, dass hier jemand überhaupt nicht verstanden hat, was die Hunde mit dem Schnauzengriff erreichen wollen. Rudelmitglieder wollen einen nervigen, sich falsch benehmenden kleinen Wichtel ruhig stellen. Er soll seinen Platz in der Meute finden, sich unterordnen, nicht bedingunslos unterwerfen. Lassen sie ihn dann los, schüttelt er sich meist und läuft dann fröhlich weiter, um den nächsten Schabernack zu treiben. Wären sie kleine Kinder, würden sie laut lachen.

Noch schlimmer ist es, wenn der Mensch einen Hund hinten am Nacken packt und schüttelt, um ihm zu zeigen “wer das sagen hat”.


Wohl eher, wer hier völlig versagt… Ein Hund packt seine Beute am Nacken, um sie zu Tode zu schütteln! Es ist auch ein extremer Moment in einer Auseinandersetzung zwischen 2 erwachsenen Hunden, der nie ohne Konsequenzen ist, es geht um Leben und Tod. So ist hier vor wenigen Jahren bei einem banalem Spaziergang Naki völlig ausgerastet, weil ein unangeleinter Hund auf uns zukam und sie stark randaliert hat, wahrscheinlich weil wir bereits einmal in so einer Situation angegriffen worden sind. Eve stand neben ihr und hatte auf einmal die Nase voll vom dem Zwergenaufstand. Sie packte Naki am Kragen und hat sie einmal kurz aber kräftig durchgeschüttelt. Es gab keine Verletzung aber Naki war ab diesem Moment nicht mehr gut auf Eve zu sprechen. Letztendlich fühlte sie sich hier nicht mehr wohl und musste ausziehen. Wenn sie zu Besuch ist, verschanzt sie sich und knurrt Eve an, wenn sie in die Nähe kommt. Sie hat es nicht vergessen, das Vertrauen zu der grossen Hündin, die früher sogar ihre Welpen eng umsorgt hat, war damit hin.


Nie sollten Sie ihren Hund hinten am Kragen packen und schütteln, damit zerstören Sie das Verhältnis zu ihm. Einen nervigen Dackelwelpen können Sie höchstens mal mit gerundeter offener Hand um dem Hals sanft auf den Boden drücken, so ahmen Sie Eve’s Technik nach.

Ich konnte schon öfter beobachten, dass sich der sanfte Schnauzengriff beruhigend auswirken kann.

Dafür muss man selbst sehr ruhig sein und dann ist es möglich, die Schnauze von der Seite vorsichtig in die Hand zu nehmen, ohne Druck auszuüben. Gleichzeitig streichle ich mit der anderen Hand. Viele Hunde finden dadurch Ruhe, denn sie können sich nun unterordnen.Wer selbst nervös ist und wenig Erfahrung mit Hunden hat, sollte allerdings besser die Finger davon lassen. Ein ähnliches Ergebnis hatte ich auch mit Hunden, die aus Angst geschnappt haben: wurde ihnen ein Stoffmaulkorb umgelegt, haben sie sich sehr schnell beruhigt, obwohl das Teil nicht mal dafür geeignet ist, vor Bissen zu schützen, die Wirkung ist eher psychologischer Natur. Interessant ist, dass dominante Hunde diese Maulkörbe keinesfalls akzeptieren, sondern dagegen ankämpfen. Nicht dominante ordnen sich einfach unter, hören völlig auf zu rebellieren und dösen sogar ein.

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